4. Motivationsformen Empowerment - Enlargement - Rotation


Hier stellen wir Ihnen drei konkrete Maßnahmen zur Motivation mit ihren Vor- und Nachteilen vor:

Job Empowerment - mehr Eigenverantwortung

Empowerment (engl. für Ermächtigung, Selbstbefähigung) steht für einen Prozess, in dem die Eigenverantwortlichkeit Ihrer Mitarbeiter ermöglicht und gefördert wird. Mitarbeiter, die Verantwortung tragen, sind viel motivierter!

Sie als Vorgesetzter müssen dabei einen Teil ihrer Verantwortung abgeben. Wenn Verantwortung geteilt werden soll, muss auch Wissen geteilt werden. Fertigkeiten und Fähigkeiten können besonders in Weiterbildungen erworben werden. Aber auch Sie müssen Ihren Mitarbeitern alle notwendigen Informationen zur Verfügung stellen.

Ihre Mitarbeiter sollten keine Angst haben, einen Fehler zuzugeben. In einer gesunden Fehlerkultur können Probleme konstruktiv gelöst werden.

Job Empowerment

Vorteile: Durch Empowerment haben Sie die Möglichkeit, Verantwortung zu übertragen ohne die Kontrolle abzugeben. Auf diesem Weg werden neue Kräfte mobilisiert und berufliche Fähigkeiten und Stärken weiterentwickelt.

Nachteile: Nicht alle Mitarbeiter und Arbeitsprozesse sind für Job Empowerment geeignet. Zu viel Verantwortung kann auch überfordern.

Job Enlargement - mehr Arbeitsspielraum

Enlargement (engl. für Erweiterung) bedeutet, Mitarbeiter verrichten am selben Produkt oder an der selben Dienstleistung mehrere Arbeitsgänge. Es findet somit eine Vergrößerung des Arbeitsspielraumes für den Mitarbeiter statt, jedoch keine Erweiterung des Entscheidungsspielraumes wie beim Job Empowerment.

Job Enlargement

Vorteile: Einseitige Belastungen des Mitarbeiters und Monotonie werden vermieden. Dies führt oft zur Verringerung des Krankenstands. Die Vielseitigkeit der Mitarbeiter wird gefördert. Bei Personalausfällen können dadurch Lücken besser geschlossen werden. Mehr Beteiligung führt oft zur besseren Identifikation mit dem Produkt.

Nachteile: Anfänglich müssen Sie mehr in Trainings- und Ausbildungsmaßnahmen investieren. Langfristig gesehen macht sich aber der Aufwand mit Sicherheit bezahlt.

Job Rotation - mehr Abwechslung

Bei Job Rotation (engl. für Rotation, Drehung) handelt es sich um einen planmäßigen Stellenwechsel des Mitarbeiters.

Job Rotation

Vorteile: Weniger Langeweile, eine vielseitigere Einsetzbarkeit und eine höhere Motivation der Mitarbeiter. Mehr Flexibilittät bei Personalausfall.

Nachteile: Höhere Trainings- und Ausbildungskosten. Bei besonders ehrgeizigen Mitarbeitern, die in einer von ihnen gewählten Position besondere Verantwortlichkeiten übernehmen wollen, kann sich diese Maßnahme demotivierend auswirken.

Beispiel für die Umsetzung

Ein gutes Beispiel ist die Einführung der Gruppenarbeit in der Automobilindustrie. War früher ein Mitarbeiter am Fließband für den Einbau eines Teils zuständig, so bauen jetzt einzelne Arbeitsgruppen ganze Komponenten ein (Job Enlargement).

Die Gruppenmittglieder können dabei je nach Bedarf unterschiedliche Aufgaben in der Gruppe übernehmen (Job Rotation).

Der Arbeitsprozess und die Zeiteinteilung innerhalb der Gruppe wird eigenverantwortlich geregelt (Job Empowerment).


Tipp Icon Tipp » Das Beispiel zeigt, dass Sie die einzelnen Motivationsformen nicht nur isoliert, sondern gut kombiniert einsetzen können.